Adulte perianale Streptokokkendermatitis : Effektivität einer lokalen Therapie mit Mupirocin 2%

Die perianale Streptokokkendermatitis (PSD) des Erwachsenen ist bis dato nicht gut dokumentiert und unzureichend bekannt. Nachdem die Effektivität der systemischen Therapie analog zum Vorgehen in der Pädiatrie gezeigt wurde, stellte sich die Frage, ob eine ausschließlich lokale Therapie mit Mupirocin 2%, bei deutlich weniger potentiellen Nebenwirkungen, in der Therapie ausreichend ist. Hierfür wurden retrospektiv 129 Patienten (Alter >17 Jahre) mit der Diagnose PSD erfasst. Die Zahlen ließen auf eine Prävalenzrate für die PSD von 1:217 schließen. In den meisten Fällen wurden β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe B isoliert. 99 Patienten (mittleres Alter 47,9 Jahre; davon 37 Frauen) wurden lokal mit Mupirucin 2% behandelt und konnten in die Studie aufgenommen werden. Es wurden zusätzlich die soziodemographischen Daten, die Vorbehandlungen sowie Zusatzdiagnosen und gegebenenfalls notwendige weitere Folgebehandlungen erfasst. Zum Vergleich diente eine Gruppe von systemisch antibiotisch behandlten PSD Patienten (Kahlke 2013). Nach Auswertung der Ergebnisse lässt sich feststellen, dass die PSD bei Erwachsenen sehr viel häufiger vorkommt als bislang berichtet. Im Gegensatz zu Kindern, bei denen die PSD hauptsächlich durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A verursacht wird, sind es bei Erwachsenen, zumindest aus dem koloproktologischen Bereich, hauptsächlich β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe B. Die Behandlung mit Mupirocin 2% führt zur sicheren Eradikation der Streptokokken. Mit einer Eradikationsrate von 92% scheint sie der oralen Antibiose(84%) sogar überlegen. Allerdings sind bei Erwachsenen aufgrund bestehender proktologischer Nebendiagnosen in mehr als 50% der Fälle noch weitere Zusatztherapien notwendig, um Beschwerdefreiheit zu erreichen. Die vorliegende Studie belegt, dass die PSD als eine lokale Infektion der Haut effizient und nebenwirkungsarm lokalantibiotisch behandelt werden kann.

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