Evaluation der prognostischen Relevanz stromaler Faktoren beim epithelialen Ovarialkarzinom

Hintergrund: In malignen Tumorgeweben finden Interaktionen zwischen den Tumorzellen und den umgebenden Stroma statt, die die Invasion und Progression des Tumors begünstigen können. Die Bedeutung von Veränderungen der Proteinexpression in den karzinomassoziierten Fibroblasten (CAF) des epithelialen Ovarialkarzinoms (EOC) und deren prognostische Relevanz wurde, im Vergleich zur Bedeutung des Stromas bei anderen Tumorentitäten, bisher nur unzureichend analysiert. Neben den Stromacharakteristika wurde die Expression von 7 Proteinen (AKR1C1, AKR1C2, GATA3,GALNT3, ST6GALNAC5, KLF-4, TGF-β2) in CAF und Tumorzellen des EOC hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Prognose beurteilt. Methoden: Die Proteinexpression wurde mittels Immunhistochemie an Tissue Microarrays von 439 Patientinnen mit histologisch gesichertem EOC analysiert. Die erhobenen Daten wurden mit den klinischpathologischen Variablen korreliert und ein möglicher Einfluss der Proteinexpression auf das progressionsfreie Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) evaluiert. Ergebnisse: Die Analysen ergaben, dass ein starkes lymphozytäres Infiltrat mit einem positiven Trend für das PFS und mit einem postoperativen Tumorrest von kleiner 1cm assoziiert war. Ein zellreiches Stroma korrelierte mit dem Vorliegen eines höheren FIGO-Stadiums sowie mit dem Vorliegen eines highgrade-sereos carcinome (HGSC). Zudem konnte die Relevanz der bisher bekannten Prognosefaktoren des EOC und der Studienmedikation (Carboplatin+ Paclitaxel+ Bevacizumab)bestätigt werden. Zusätzlich gelang die Indentifikation der Expression von AKR1C1 und GALNT3 in den CAF als prognostisch unabhängige Faktoren für das PFS. Zusammenfassung: Die Ergebnisse veranschaulichen, dass dem Stroma des EOC eine relevante prognostische Bedeutung zukommt. Insgesamt bleiben jedoch aktuell die prognoserelevanten Veränderungen der Proteinexpression in den CAF noch unzureichend geklärt und geben Anlass für weiterführende Untersuchungen.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:

Keine Lizenz. Es gelten die Bestimmungen des deutschen Urheberrechts (UrhG).

Bitte beachten Sie, dass einzelne Bestandteile der Publikation anderweitigen Lizenz- bzw. urheberrechtlichen Bedingungen unterliegen können.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.