Einfluss von Hyperintensitäten der Weißen Substanz auf Kognition und Motorik älterer Gesunder mit Prodromalmarkern für das Idiopathische Parkinsonsyndrom

Um zu prüfen, ob Probanden mit höherem Prodromalen Parkinsonrisiko und vorhandenen White Matter Lesions (WML) im Vergleich zu Probanden mit geringerem prodromalen Parkinsonrisiko und vorhandenen WML eine schnellere Verschlechterung motorischer und kognitiver Parameter über die Zeit aufweisen, wurden MRTs von 134 Probanden der Tübinger Erhebung von Risikofaktoren zur Erkennung von Neurodegeneration (bis zu 6 Untersuchungszeitpunkte) analysiert. Die Beurteilung der WML erfolgte mittels der Fazekas- und Scheltens-Skalen (periventrikulär, Tiefe Weiße Substanz, Basalganglien, infratentoriell). Als longitudinale motorische Parameter wurde die MDS-Unified Parkinson’s Disease Rating Scale, TeilIII, der Timed Up and Go Test und die Gehgeschwindigkeit unter Single Task-, motor-motor (schnelle Gehgeschwindigkeit und Kreuze setzen) und kognitiv-motor (schnelle Gehgeschwindigkeit und Subtrahieren) Dual Task (DT)-Bedingung ausgewertet. Kognitive Funktionen wurden mittels Mini Mental Status Test, Consortium to Establish a Registry on Alzheimer’s Disease-Testbatterieund Trail Making Test B-A beurteilt. Um Gruppenunterschiede in der longitudinalen Änderung zu untersuchen, wurden Verallgemeinerte Schätzungsgleichungen berechnet.  Probanden mit erhöhtem prodromalen Parkinsonrisiko zeigten im Gegensatz zu jenen mit geringerem über fast alle WML-Skalen (Ausnahme: infratentoriellen Scheltens-Skala) eine signifikante Verschlechterung IPS-spezifischer motorischer Symptome. In einigen kognitiven Aspekten wie z.B. der kognitiven Flexibilität fand bei den gleichen Probanden, entgegen bisheriger Annahmen, eine Verbesserung der Leistungen über die Zeit statt. Das vermehrte Nutzen von Lerneffekten und die Aktivierung von Kompensationsmechanismen ist hier wahrscheinlich.

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