Phytosterole im fetalen Blut bei intrauteriner Wachstumsrestriktion
Die Cholesterolkonzentration bei IUGR-Feten ist im Vergleich zu adäquat entwickelten Feten erniedrigt. Ob diese pathologische Cholesteroldeprivation das Ergebnis einer reduzierten fetalen Syntheserate oder eines eingeschränkten maternoplazentaren Transportes ist, ist die zentrale Frage dieser Arbeit. Hierzu wurde die Konzentration von Phytosterolen, die direkt abhängig von der maternalen Aufnahme sind und nicht vom Fetus selbst synthetisiert werden können, im Nabelschnurblut analysiert. Die Ergebnisse im Gruppenvergleich zeigten, dass die Phytosterolkonzentrationen im Verhältnis zur Gesamtcholesterolkonzentration mit steigender Schwangerschaftswoche zunehmen. Diese Ergebnisse deuten einen im späteren Schwangerschaftsverlauf zunehmenden mütterlichen Beitrag zum fetalen Cholesterolpool durch plazentaren Phytosteroltransport an. Niedrige fetale Cholesterolkonzentrationen in der späten Schwangerschaft sind nach unseren Daten wahrscheinlich eher durch eine verminderte fetale de-novo-Synthese von Cholesterol oder einen zunehmenden fetalen Metabolismus des Cholesterols zurückzuführen. Im Gegensatz zu den erwarteten Ergebnissen bei Plazentainsuffizienz sind die Verhältnisse von Phytosterolkonzentrationen zu Gesamtcholesterolspiegeln in IUGR-Feten im Vergleich zu CTRL-Feten erhöht. Zusammenfassend scheint der Cholesterolmangel bei IUGR-Feten also eher das Ergebnis von einer verminderten fetalen de-novo-Synthese zu sein und nicht von einer verminderten maternalen Bereitstellung, da in dieser Arbeit ein anhaltender Transport von Phytosterolen auch bei IUGR-Feten nachgewiesen werden konnte. Weitere Forschung sollte darauf abzielen, regulierende Strategien und Therapieverfahren, insbesondere in Hinblick auf kardiovaskuläre Folgeerkrankungen, zu entwickeln.
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