Schleswig-Holstein 1864 - 1867 : Preußen als Hoffnungsträger und “Totengräber” des Traums von einem selbständigen Schleswig-Holstein

Die Arbeit behandelt in etwa den Zeitraum, der zwischen dem Austritt der Herzogtümer Schleswig und Holstein aus dem dänischem Gesamtstaat und deren Einverleibung ins Königreich Preußen liegt. Obwohl die außenpolitischen Vorgänge, die schließlich zur Annexion der Herzogtümer führten, schon seit langem bekannt sind, sind die grundlegenden Mechanismen, die auf dem Weg dorthin innerhalb der beiden Elbherzogtümer wirksam wurden, bis heute nur wenig erforscht. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt daher mehr auf den Ereignissen in Schleswig und Holstein selbst, als in den maßgeblichen Leitlinien der deutschen und europäischen Politik. So soll vor allem gezeigt werden, wie die preußische Herrschaft in den Herzogtümern konstituiert worden ist und welche Instrumente dabei Anwendung fanden. Für das Verständnis dieser Vorgänge spielen die wechselseitigen Beziehungen zwischen der in ihrer überwiegenden Mehrzahl augustenburgisch gesinnten Bevölkerung und den Vertretern der beiden deutschen Großmächten in den Herzogtümern eine zentrale Rolle. Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht deshalb die Tätigkeit der preußischen Verwaltung in den Herzogtümern, die im wesentlichen in den Aktenbeständen der Übergangsbehörden (Landesarchiv Schleswig) ihren Niederschlag gefunden haben. Da aber die Handlungsweise der preußischen Behörde nicht ohne Kenntnis ihres österreichischen Pendants zu verstehen ist, ist ergänzend auch auf die Bestände des Wiener Haus- Und Hofarchivs zurückgegriffen worden. Das Ergebnis dokumentiert einmal mehr die Janusköpfigkeit des preußischen Staat, die nicht nur seinen Gegnern sondern mitunter auch seinen "Partnern" Rätsel aufgab.

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