Sexual- und Beziehungserfahrungen von Studierenden : Empirische Analysen zur sexuellen Sozialisation im jungen Erwachsenenalter unter Berücksichtigung der Geschlechterdimension

Ist die Vervielfältigung sozial akzeptierter Beziehungs-, Sexual- und Lebensformen heute ‚in der Mitte der Gesellschaft‘ angekommen und wie lassen sich die Koordinaten Sexualität, Beziehung und Geschlecht im Spannungsfeld von Tradierungen oder Transformationen verorten? Diesen Fragestellungen geht vorliegende Arbeit nach, indem sie anhand qualitativ erhobener Daten Einblicke in die Sexual- und Beziehungserfahrungen junger Frauen und Männer zwischen 19 und 30 Jahren bietet und so zu einer wissenschaftlich fundierten Beschäftigung mit dem Thema sexueller und geschlechtlicher Diversifizierung beiträgt. Die Basis bilden fünf Einzelpublikationen, die von einer theoretischen Einführung, einer Übersicht über Forschungsstand und Forschungsfragen, einer Darstellung der Studie und Methodik sowie einem Ausblick gerahmt werden. Zunächst werden ausgewählte Aspekte der sexuellen Sozialisation in der Lebensphase des jungen Erwachsenenalters exploriert, deren sexuellen und partnerschaftlichen Sozialisationsprozesse in der Forschungsliteratur bislang wenig und vor allem nicht qualitativ beschrieben wurden. Darauf aufbauend wird erstens das Spannungsfeld einer vermuteten (spielerischen) Erprobung vielfältiger Sexual- und Beziehungsformen in dieser Lebensphase auf der einen und einer (verbindlichen) Etablierung dauerhafter Sexual- und Beziehungsmuster auf der anderen Seite untersucht. Zweitens wird geprüft, inwieweit die Sexual- und Beziehungserfahrungen der jungen Erwachsenen durch Geschlecht strukturiert sind und ob sich eher eine weitgehende „Angleichung der Geschlechter im Hinblick auf sexuelle Optionen, Rechte und Verhaltensweisen“ (Schmidt 2013: 10) oder eine „instabile Persistenz“ (Heintz 2001: 27) von Geschlechterdifferenzen in den Sexual- und Beziehungserfahrungen junger Erwachsener bestätigen lässt. Diese Analysen liefern Hinweise darauf, inwiefern sich in den Lebenswelten junger Erwachsener von diversifizierten Sexual- und Beziehungserfahrungen sprechen lässt.

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