Charakterisierung von Photokoagulationsläsionen am menschlichen Auge in Abhängigkeit ihres Netzhauttemperaturprofils

Die panretinale Photokoagulation ist therapeutischer Goldstandard zur Behandlung ischämischer Retinopathien. Im Rahmen der retinalen Photokoagulation werden gezielt kleine Netzhautareale koaguliert. Dies geschieht durch Laserbestrahlung, die zu einer lokalen laserinduzierten Temperaturerhöhung führt , welche ein thermische Schädigung des bestrahlten Netzhautareals erzeugt. Die Intensität der einsetzenden retinalen Weißfärbung wird im Anschluss beurteilt. Die bisher übliche Klassifizierung ist wenig objektiv und erlaubt keine Beurteilung unterschwelliger, am Augenhintergrund unsichtbarer Läsionen. Im Rahmen der Studie soll durch die Charakterisierung von Photokoagulationsläsionen mithilfe einer hochauflösenden in vivo Bildgebung der Netzhaut (optische Kohärenztomographie; OCT) herausgefunden werden , ob das gesamte Intensitätsspektrum der applizierten Photokoagulationsläsionen (von funduskopisch unsichtbar bis hin zu moderat weiß gefärbt) detektiert und charakterisiert werden kann. Des Weiteren interessiert uns der Zusammenhang zwischen der lokal erzielten Netzhauttemperatur und der Schadensmorphologie in der OCT. Dazu wurde mit Hilfe der Technik der Optoakusitk die Netzhauttemperaturprofile der Photokoagulationsläsionen ermittelt. Wir konnten unter Zuhilfenahme der OCT, verschiedene fein differenzierte morphologische Charakteristika von Photokoagulationsläsionen herausarbeiten und eine siebenstufige Schadensklassifikation aufsteigender Schadensmorphologien erstellen. Die hier vorgestellte OCT-Schadensklassifikation ermöglicht eine objektive Schadensbeurteilung des gesamten Intensitätsspektrum von funduskopisch unsichtbar bis hin zu moderaten Photokoagulationsläsionen. Die Auswertung der Herdspitzentemperaturen ergab eine gute Abschätzung sowohl der biologischen Temperaturschadensschwelle als auch der Entstehungstemperaturen.