Die C/D Ratio von Tacrolimus bei nierentransplantierten Patienten

Eine unzureichende oder übermäßige Immunsuppression nach einer Nierentransplantation birgt das Risiko von Rejektionen oder unerwünschten Medikamentenwirkungen. Zur Abschätzung des Tacrolimusbedarfs und des Metabolisierungsstatus könnte die Konzentration/Dosis-Ratio (C/D-Ratio) von Tacrolimus dienen. 

Ziel dieser Studie war es, die Veränderung der C/D-Ratio im ersten Jahr nach Transplantation zu untersuchen, sowie Einflüsse auf klinische Endpunkte wie Rejektionen, Virusinfektionen und die Nierenfunktion aufzuzeigen.

Retrospektiv wurden Falldaten von 293 Patient(inn)en untersucht. Die C/D-Ratio wurde zu Monat 1, 3, 6 und 12 nach Transplantation ermittelt und anhand dieser eine Gruppeneinteilung in fast-,intermediate- und slow metabolizer durchgeführt.

Die C/D-Ratio änderte sich im 1. Jahr nach Transplantation stark. Der Anteil der fast metabolizer fiel von 49 % auf 23% und der Anteil der slow metabolizer stieg von 27% auf 56%. Die eGFR war in der Gruppe der fast metabolizer in den ersten 6 Monaten nach Transplantation signifikant niedriger als bei den slow metabolizern. Rejektionen traten bei fast metabolizern signifikant häufiger auf. Fast- oder intermediate metabolizer zu Monat 3, 6 oder 12 zeigten häufiger CMV- oder BKV-Infektionen.

Wir vermuten, dass die C/D-Ratio von Tacrolimus neben genetischen Merkmalen unter anderem durch Prednisolon beeinflusst wird. Gehäufte Rejektionen und Virusinfektionen bei fast metabolizern könnten durch stark schwankende Tacrolimusspiegel begründet sein. Eine schlechtere Nierenfunktion bei fast metabolizern könnte durch toxische Effekte, Rejektionen und Viusinfektionen erklärt werden.

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