Untersuchung des Mikrobioms bei schwerer Parodontitis bei Patienten mit Psoriasis und Hautgesunden

Psoriasis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Haut, Nägel und Gelenke. Sie zeigt auf Grund einer multifaktoriellen Ätiologie einen engen Zusammenhang mit Parodontitis, einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates.

In der vorliegenden Arbeit wurde das Mikrobiom des subgingivalen Biofilms bei schwerer Parodontitis von Psoriasispatienten mit hautgesunden Patienten verglichen. Dazu wurden 29 Psoriasispatienten und 35 Kontrollpatienten rekrutiert und ein dentaler und parodontaler Zahnstatus erhoben. Im Rahmen der Untersuchungen wurden Proben der subgingivalen Plaque von parodontal erkrankten Zähnen zur Analyse des 16S-rRNA-Gens entnommen. Außerdem wurden Angaben zur Zahnarztangst, allgemeinmedizinischen und zahnärztlichen Anamnese erfasst.

Die mikrobiologische Auswertung ergab signifikante Unterschiede im Mikrobiom zwischen Psoriasis- und hautgesunden Patienten. Bei Psoriasispatienten wurden auf Familienebene eine signifikant größere Menge an Leptotrichiaceae (p < 0,001) und Candidatus Saccharibacteria (p < 0,01) gefunden. Auf Familienebene wurden Eubacteriaceae und eine Klasse der Deltaproteobacteria signifikant häufiger (p = 0,001) in den Proben der Kontrollgruppe nachgewiesen.

Es ist denkbar, dass die Zusammensetzung des subgingivalen Mikrobioms in der Pathogenese der Psoriasis eine Rolle spielt. Dysbiotische Mikroorganismen führen zur Aktivierung der angeborenen und adaptiven Immunabwehr, wodurch es zur übermäßigen Produktion von IL-17 kommt. IL-17 gilt als Schlüsselzytokin in der Pathogenese der Psoriasis. Eine Reduktion des IL-17 Spiegels durch eine gezielte Parodontitistherapie könnte möglicherweise zu einer Verbesserung der Psoriasis führen. Weiterhin könnten neuartige Psoriasistherapien auch einen positiven Effekt auf die Progression von Parodontitis haben.

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