Der EXPO-Score : Ein Score zur frühzeitigen Identifizierung einer Indikation zur erweiterten postoperativen Versorgung

Das Ziel der Studie ist die Entwicklung eines effektiven, und dennoch ohne größeren Aufwand im klinischen Alltag anzuwendenden Scores zur frühzeitigen Erkennung der Indikation für eine erweiterte postoperative Versorgung. Dazu wurde eine prospektive Studie bestehend aus zwei Phasen an einem Universitätsklinikum in Deutschland durchgeführt – Zeitraum 1: EXPO-Score-Generierung; Zeitraum 2: EXPO-Score-Validierung. Insgesamt wurden 4042 (Zeitraum 1) und 2198 (Zeitraum 2) erwachsene Patienten >18J eingeschlossen, die sich einer Elektiv- oder Notfalloperation unterziehen mussten. Nachdem patientenbezogene- und OP-bezogene Risikofaktoren durch ein Expertenteam evaluiert worden waren, wurde der EXPO-Score anhand von logistischer Regressionsanalyse aus Daten der ersten Phase erstellt und anschließend in der zweiten Phase validiert. Dabei stellte sich heraus, dass drei Risikofaktoren ausreichen, um einen verlässlichen prädiktiven EXPO-Score zu generieren: (1) ASA-Risikoklasse, (2) kardiopulmonaler körperlicher Belastungsstatus in Stoffwechseläquivalenten (MET) und (3) die genaue Angabe der operativen Prozedur. Der für den EXPO-Score festgelegte Schwellenwert (0.23) hat eine Sensitivität von 0.87, eine Spezifität von 0.91 und eine Genauigkeit von 0.90 für eine prädiktive Erkennung einer Indikation für eine notwendige postoperative erweiterte Versorgung. Er bietet somit ein validiertes und einfach anzuwendendes Instrument, um frühzeitig erwachsene chirurgische Patienten zu einer adäquaten postoperativen Versorgung zuzuteilen, um sowohl die Abläufe des klinischen Alltags besser zu strukturieren als auch mögliche Versorgungsfehler zu vermeiden und das bestmögliche Outcome eines jeden Patientin zu gewährleisten.

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