Einfluss von Silikonöltamponaden auf retinale Mikroglia in vitro

Während der Behandlung mit einer Silikonöltamponade kommt es bei bis zu 30% der Patienten zu einem irreversiblen Sehverlust mit einer assoziierten Verringerung der Dicke der inneren Retinaschichten. Die Verringerung der Retinadicke könnte durch ein Absterben neuronaler Zellen bedingt sein. Welche Bedeutung die retinalen Mikroglia als Fress- und Immunzellen der Retina in der Pathogenese dieser unerklärten Sehverluste haben, ist bisher noch unerforscht. Eine denkbare Hypothese ist die Entstehung einer inflammatorischen Reaktion mit einer Mikroglia-vermittelten Neurotoxizität durch den Kontakt zum Silikonöl.

Um diese Hypothese zu untersuchen, soll in dieser die Arbeit eine potentielle Interaktion zwischen emulgierten Silikonöl und retinalen Mikroglia getestet werden. Im ersten Versuchsabschnitt soll die Frage nach einer Aufnahme des emulgierten Silikonöls durch die Mikroglia und der Einfluss des emulgierten Silikonöls auf die Vitalität, die Größenverteilung und die Sekretion inflammatorischer Zytokine der Mikroglia beantwortet werden. Im zweiten Versuchsabschnitt soll eine mögliche silikoninduzierte Mikroglia-vermittelte Neurotoxizität untersucht werden.

Da ein Sehverlust eine schwerwiegende Komplikation mit einer Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellt, ist es wichtig sich mit diesen Fragestellungen zu beschäftigen und Grundlagenforschung zu betreiben. Gegebenenfalls können anhand der Ergebnisse Rückschlüsse auf die Rolle der retinalen Mikroglia im Pathomechanismus der Sehverluste gezogen werden.

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