Digitalisierte Bildanalysen des Tumormikromilieus von klassischen Hodgkin-Lymphomen : Quantifizierung der zellulären Zusammensetzung und Analyse der klinischen Relevanz

Das klassische Hodgkin Lymphom (cHL) ist eine Neoplasie des lymphatischen Systems. Bei diesem malignen Lymphom sind die neoplastischen Hodgkin-Reed-Sternberg-Zellen (HRSC) von einem ausgeprägten reaktiven Begleitinfiltrat umgeben (Swerdlow et al., 2008).
Dieses Begleitinfiltrat wird als Tumormikromileu (TME) bezeichnet und enthält überwiegend immunologische Zellen, aber auch Stromazellen, Endothelzellen, Adipozyten und reichlich extrazelluläre Matrix. Im Gegensatz zu anderen Malignomen besteht das Lymphomgewebe des cHL zu weit über 90% aus eben jenem Begleitinfiltrat.

Obwohl das cHL heute in frühen Stadien eine exzellente Prognose hat, fehlen weiterhin verlässliche und praktikable Biomarker, die eine optimale Risikostratifizierung ermöglichen. Ziel solcher Biomarker soll es sein, sowohl aggressive Polychemotherapien für Niedrig-Risiko- Patienten/-innen zu vermeiden als auch den Hoch-Risiko-Patienten/-innen entsprechend wirksame und intensive Therapien zukommen zu lassen, um so Rezidive oder Progresse, die eine erheblich schlechtere Prognose mit sich bringen, zu vermeiden. 

Eine neue Technik zur Quantifizierung von Zellen in histologischen Schnitten stellt die digitale Bildanalyse dar. Diese Form der Quantifizierung von Zelltypen soll eine umfangreichere Erfassung von Zellen eines Schnittes mit erhöhter Objektivität und Reproduzierbarkeit ermöglichen und Probleme, die bei der manuellen Auszählung und Genexpressionsanalyse auftreten, überwinden. (Seidal et al., 2001, Tadrous, 2010).

In der vorliegenden Arbeit soll folglich untersucht werden, ob es mit dieser Methode gelingen kann, neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung des TME im cHL zu erlangen und ob die so erfolgte Quantifizierung eine klinische Relevanz haben könnte.

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