Die Schlaf-assoziierte Reagibilität gegenüber emotionalen Gesichtsausdrücken bei Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung mit komorbider oppositioneller Störung des Sozialverhaltens im Vergleich zu gesunden Kindern

Aktuelle Forschungsergebnisse legen die Vermutung nahe, dass ein Zusammenhang zwischen ADHS, Schlaf und der Emotionsregulation besteht. Insbesondere bei Kindern wird der Schlaf als besonders sensibel und bedeutsam für die Ausprägung verschiedenster psychosozialer Bereiche angenommen. Studien mit Kindern mit einer ADHS weisen unterschiedliche Ergebnisse auf, Berichte über einen subjektiv gestörten Schlaf finden sich jedoch in der Mehrzahl.

In der vorliegenden Arbeit wurde bei gesunden Kindern und Kindern mit einer ADHS+ODD die Wahrnehmung von Emotionen untersucht. Eine Modulation der Bewertung von bekannten und unbekannten emotionalen Gesichtsausdrücken wird als Reagibilität bezeichnet, die Veränderung über die Zeit mit Schlaf oder Wachheit als schlafassoziierte Reagibilität. Jeweils 16 Jungen im Alter von acht bis elf Jahren bewerteten emotionale Gesichtsausdrücke in einem dafür entwickelten Paradigma am Computer. Jeder Versuchsteilnehmer durchlief vier Messzeitpunkte, jeweils mit einem Tag und einer Nacht mit Schlaf als Intervall.

Das Paradigma zeigte sich als valide. Die Auswertung der Intensitätsbewertung zeigte im generellen Bewertungsverhalten keinen Unterschied zwischen den gesunden Kindern und den Kindern mit einer ADHS+ODD. Ein Unterschied in der Wahrnehmung bekannter und unbekannter emotionaler Gesichtsausdrücke und in der Bewertung nach Schlaf versus Wachheit wurde nicht festgestellt.

Damit reiht sich die vorliegende Arbeit in eine Vielzahl von Studien mit den unterschiedlichsten Ergebnissen bezüglich der Emotionsverarbeitung, dem Schlaf und der ADHS, ein.

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