Einfluss von hyperbarer Hyperoxie auf Oberflächenrezeptoren und Integrität mononukleärer Leukozyten

Körperliches Ausdauertraining beeinflusst das Immunsystem positiv. Bei langem,
erschöpfendem Training entstehen zunehmend Sauerstoffradikale. Diese reaktiven
Sauerstoffspezies (ROS) führen zu oxidativem Stress auf zellulärer Ebene. Kampfschwimmer,
die beim Tauchen zusätzlich einer besonderen Form oxidativen Stresses durch hyperbare
Hyperoxie ausgesetzt sind, adaptieren an diese Belastung. Ob Ausdauertraining allein
ausreicht, um solch eine Adaptation herbeizuführen und so die Immunzellen des Körpers
widerstandsfähiger gegen oxidative Angriffe zu machen, war eine Frage dieser Arbeit.
Von drei Probandengruppen, Kampfschwimmern, Ausdauersportlern und gesunden
Kontrollen wurden aus Vollblut isolierte peripher mononukleäre Zellen (PBMC) in einer
Experimentaldruckkammer über 4 Std. bei 4 bar hyperbarer Hyperoxie (HBO) ausgesetzt. Es
wurden vor der Exposition, direkt danach und 18 Std. später DNA-Fragmentierung, Apoptose
und die Verteilung der verschiedenen Leukozyten-Subpopulationen bestimmt. Es zeigte sich,
dass die DNA-Fragmentierung vor HBO und direkt danach in allen drei Gruppen etwa gleich
hoch war. 18 Std. nach HBO zeigten die Zellen der Kampfschwimmer noch signifikant mehr
DNA-Schäden als die der Ausdauersportler, was darauf hindeutet, dass sie mehr Zeit
brauchten, um die Schäden zu reparieren.
Die Messung der Apoptose ergab für die einzelnen Leukozyten-Populationen zwar
hinweisende Veränderungen, jedoch zeigte sich insgesamt kein wegweisendes Bild. Es
konnte keine Induktion von Apoptose durch dieses HBO-Protokoll und somit auch keine
höhere Resistenz einer Probandengruppe festgestellt werden