Zelladhäsion von primären humanen Gingivafibroblasten und Osteoblasten an orthodontischen Mini-Implantaten – Eine in-vitro- Studie

Orthodontische Mini-Implantate (OMI) / Minischrauben sind eine gute Möglichkeit für skelettale Verankerung. Dabei können Komplikationen wie Entzündung, Lockerung, partielle Osseointegration oder Überwucherung auftreten. Zelladhäsion spielt an Biomaterialien eine zentrale Rolle, da hierdurch bestimmte Komplikationen eingegrenzt werden können. Ziel ist die Untersuchung der Adhäsion primärer Gingivafibroblasten und Osteoblasten an kommerziellen OMIs. Es wurden OMIs aus TiAl6V4 von vier Herstellern untersucht. Als Zellen wurden primäre humane Gingivafibroblasten (hgF) sowie eine humane Osteoblastenzelllinie (HOB) verwendet. Die Zelladhäsion wurde qualitativ mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) und quantitativ indirekt über die photometrische Bestimmung der Zellvitalität im XTT-Test beurteilt. Der XTT-Test zeigte für beide Zelltypen einen Umsatz des Tetrazoliumsalzes. Dabei wiesen die Produkte der einzelnen Hersteller im Fall der hgF keine, die der HOB hingegen signifikante, wenn auch geringe, Unterschiede auf. Mittels REM konnte für alle Produkte in allen Bereichen Adhäsion der beiden Zelltypen nachgewiesen werden. In vielen Bereichen konnte festgestellt werden, dass die Zellform durch die Implantatoberfläche beeinflusst wird. Eine erfolgreiche Adhäsion von HOB am Gewinde konnte nachgewiesen werden. Dies könnte einen Hinweis auf eine Stabilitätsförderung, aber auch auf partielle Osseointegration, darstellen. Ebenso konnte im Kopf-/ Halsbereich eine erfolgreiche Adhäsion von hgF festgestellt werden. Dies kann einen Hinweis auf bindegewebige Überwucherung aber auch auf ein enges Anliegen der Schleimhaut darstellen. Die Oberflächenbeschaffenheit scheint die Zelladhäsion zu beeinflussen und eine Modulation der Oberfläche kann demnach sinnvoll sein.

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