RVOT-Rekonstruktion mit dem Labcor® stentless valved pulmonary conduit : mittelfristige Ergebnisse

Bei angeborenen Herzfehlern oder Operationen mit Beteiligung der Pulmonalklappe bzw. des rechtsventrikulären Ausflusstraktes bedürfen die Patienten eines geeigneten Ersatzes der Pulmonalklappe. Bis jetzt ist der Einsatz eines Homografts das Mittel der Wahl, jedoch mit dem Problem der begrenzten Verfügbarkeit. Daher haben sich künstliche Herzklappen aus Fremdgewebe von Rind oder Schwein etabliert. Diese erreichen in ihrer Funktion und Haltbarkeit zwar noch nicht die Qualität der Homografts, unterscheiden sich jedoch in Bezug auf Patienten- und Conduit-abhängige Einflussfaktoren.
In der vorliegenden Studie untersuchten wir das Xenograft-Modell Labcor, bestehend aus einem Rinderperikardrohr mit einer porcinen Aortenklappe, hinsichtlich seiner Funktion und Haltbarkeit in situ. Dazu werteten wir retrospektiv die Daten von 53 Patienten aus, denen dieses Modell im UKSH Kiel zwischen Februar 2009 und Juli 2016 implantiert wurde.
Die häufigste Diagnose war die Fallot-Tetralogie (35,8%). Das mediane Alter bei Labcor-Implantation betrug 10 Jahre, der mediane Durchmesser der implantierten Conduits 21 mm. Das Follow-Up dauerte im Median 4,6 Jahre. Während der Nachbeoachtung entwickelten 14 Patienten (27,5%) ein Conduitversagen hauptsächlich mit der Ursache einer Conduitstenose. Nach fünf Jahren betrug die Freiheit von Herzkatheterintervention 77,5% und die Freiheit von Conduitwechsel 80,5%. Die mediane Haltbarkeit des Conduits betrug 7,4 Jahre. Die Letalität betrug 2%. Im Zusammenhang mit frühem Conduitversagen standen junges Patientenalter bei Implantation sowie ein kleiner Conduitdurchmesser.

Der Einsatz des Labcor-Conduits führt mittelfristig zu akzeptablen Ergebnissen, womit diese Daten vergleichbar mit der aktuellen Datenlage zu anderen Conduits sind. Für die Beurteilung auf langfristige Sicht sind weitere Studien erforderlich.

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