Welche Mobilitäts-Aspekte werden durch das NYHA-Stadium beeinflusst? : Eine Untersuchung an einem geriatrischen Patientenkollektiv im Rahmen der ComOn Studie

Die Herzinsuffizienz ist ein sehr häufiges und zunehmendes Krankheitsbild in der älteren Bevölkerung. Ein großes Problem im Rahmen einer Herzinsuffizienz stellen Einschränkungen der Mobilität und Gang- und Standunsicherheiten dar. Daraus können Stürze und Einschränkungen der Alltagsfähigkeiten resultieren. Bisher wenig untersucht ist, welche spezifischen Mobilitätbereiche durch chronische Herzinsuffizienz besonders betroffen sind. Die Identifikation dieser Teilbereiche ist von hoher klinischer Relevanz, da diese dann gezielt trainiert und mögliche Folgen wie z.B. Krankenhausaufenthalte potenziell vermieden werden können. Dazu kann die spezifische und objektive Bewegungsanalyse mittels tragbarer Sensortechnologie einen wertvollen Beitrag leisten. Im Rahmen der ComOn-Studie wurden die Handkraft mittels Hand-Dynamometer sowie das Gleichgewicht, die Aufstehbewegung und das Gehen mittels tragbarer Bewegungssensoren (Inertial Measurement Units, IMUs) quantitativ erfasst. Der Zusammenhang mit dem Stadium der Herzinsuffizienz nach NYHA wurde geprüft. Dafür wurden 49 Personen mit Herzinsuffizienz eingeteilt in NYHA-Stadium II-IV, sowie zwölf Personen ohne Herzinsuffizienz sowohl zu Beginn als auch am Ende einer zweiwöchigen frührehabilitativen geriatrischen Komplexbehandlung untersucht. Es konnte kein signifikanter Einfluss des NYHA-Stadiums auf die Mobilitätskomponenten nachgewiesen werden. Die Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass sowohl die Kraft als auch die Schwankung während des Stehens mit zunehmendem NYHA-Stadium abnehmen. Die Ergebnisse für die Aufstehbewegung weisen auf eine größere Rumpfflexion und eine längere Gesamtdauer der Bewegung hin.