Alternative Vermarktungswege für Milch : eine Analyse am Beispiel von Hofmolkereien in Deutschland

Der deutsche Milchsektor sieht sich volatilen Auszahlungspreisen und steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an die Tierhaltung gegenüber. Dies stellt Milcherzeuger vor die Herausforderung, ihr Risiko zu streuen und zu managen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln und bietet Milcherzeugern die Chance, beispielsweise durch die Verarbeitung und Vermarktung ihrer Rohmilch über eine hofeigene Molkerei („Hofmolkerei“) von diesem Marktumfeld zu profitieren. In der vorliegenden kumulativen Dissertation wurden vier Beiträge zu diesem Thema verfasst.

Der erste Beitrag analysiert auf Basis von Experteninterviews mit Betriebsberatern sowie Betriebsleitern von Hofmolkereien und einer qualitativen Inhaltsanalyse, welche Faktoren sich auf den Erfolg von Hofmolkereien auswirken. Der zweite Beitrag baut auf den Ergebnissen des ersten Beitrags auf und quantifiziert mittels einer Onlinebefragung von Hofmolkereien in Deutschland den Einfluss ausgewählter Erfolgsfaktoren. Der Erfolg wird mit Hilfe eines subjektiven Erfolgsindex gemessen und der Einfluss der Erfolgsfaktoren durch eine multiple lineare Regression überprüft. Im dritten Beitrag wird der Einfluss der COVID-19 Pandemie auf Hofmolkereien mit Hilfe von Faktoren- und Clusteranalysen analysiert. Der vierte Beitrag analysiert die Nachfrageseite und untersucht anhand eines Haushaltsdatensatzes, welche Eigenschaften Haushalte haben, die Hofmolkereimarkenmilch im Lebensmitteleinzelhandel kaufen.

Insgesamt zeigen die vier Beiträge dieser kumulativen Dissertation, dass die hofeigene Verarbeitung und Vermarktung eine erfolgreiche Alternative für einzelne Milcherzeuger darstellen kann. Sie präsentiert jedoch keine Lösung für den gesamten Milchsektor.

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