Quantifizierung der Minimalen Resterkrankung bei der Akuten Lymphatischen Leukämie des Erwachsenen : Eine systematische Analyse der Daten der Deutschen Multizentrischen ALL-Studie

Die minimale Resterkrankung (MRD) stellt den wichtigsten unabhängigen prognostischen Faktor der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) des Erwachsenen dar. Mit Hilfe von MRD-basierter Risikostratifikation und der darauf aufbauenden Optimierung der individuellen, risikoadaptierten Therapie ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, die Prognose der adulten ALL stetig zu verbessern. Im Rahmen der GMALL- Referenzdiagnostik wurden im Kieler Hämatologie Labor zwischen den Jahren 2000 und 2015 MRD-Daten von mehr als 2400 erwachsenen ALL-Patienten erhoben, die die Grundlage der Analysen dieser Dissertation bildeten. Ziel dieser Dissertation war es, MRD-Befunde von 2402 ALL-Patienten der verschiedenen GMALL-Studien/des GMALL-Registers systematisch auszuwerten und eine MRD-Datenbank für weitere Analysen zu erstellen. Insgesamt wurden die MRD-Ergebnisse von 25.768 Proben systematisiert. Damit handelt es sich um einen der größten MRD-Datensätze zur ALL des Erwachsenen weltweit. Dafür galt es, die zur MRD-Diagnostik genutzten Marker hinsichtlich Frequenz und MRD-Resultaten zu beleuchten. Außerdem sollten MRD-Kinetiken je nach ALL-Subtyp und Therapiezeitpunkt ausgewertet werden. Der besondere Fokus der Dissertation war die vergleichende Analyse der MRD-Last in Knochenmark und in Blut bzw. der Vergleich der MRD-Werte in Knochenmarkaspiraten und -trepanaten.