Inzidenz von Träumen und subjektive Narkosequalität unter Vollnarkose mit und ohne standardisierte Entspannung und Traumsuggestion durch den Anästhesisten

Fragestellung: Um Angst oder Unruhe in der Narkoseeinleitung zu reduzieren, empfehlen Anästhesisten ihren Patientin oft, sich "einen schönen Traum" auszusuchen. In einer früheren Studie führte Traumsuggestion durch eine Anästhesistin mit psychotherapeutischer Ausbildung zu einer gesteigerten Inzidinenz von Träumen unter Narkose. Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, ob die Inzidenz von Träumen durch Verwendung standardisierter Protokolle durch eine Anästhesistin ohne zusätzliche psychologische Ausbildung gesteigert werden kann. Als sekundärer Endpunkt wurde die subjektive Narkosequalität erfasst. Material und Methoden: In diese prospektive, block-randomisierte Interventionsstudie wurden 80 Patienteninkludiert, bei denen Eingriffe unter totalintravenöser Anästhesie durchgeführt werden sollten. In der Kontrollgruppe erhielten 40 Patienten Narkosen ohne Intervention. In der Studiengruppe wurden 40 Patienten spätestens am Tag vor dem Eingriff gebeten, sich einen angenehmen Traum vorzustellen. In der Narkoseeinleitung wurden Entspannungstechniken standardisiert durchgeführt. Alle Patienten wurden 10 und 60 MInuten nach der Extubation und bei Entlassungsfähigkeit aus dem Aufwachraum anhand eines Fragebogens zum Auftreten von Träumen und der subjektiven Narkosequalität befragt. Ergebnisse: In der Studiengruppe war die Inzidenz von Träumen gegenüber der Standardnarkose signifikant erhöht (57,5% vs 30%, p=0,024). Die subjektive Narkosequalität unterschied sich nicht zwischen den Gruppen. Schlussfolgerungen: Bei Verwendung von standardisierten Protokollen ist eine Traumsuggestion auch für Anästhesisten ohne psychologische Ausbildung erfolgreich durchführbar. Die Zufriedenheit mit der Narkose wurd durch das Auftreten von Träumen nicht beeinflusst.

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