Kreislaufregulation bei Lagewechsel mit echokardiografischer Untersuchung

Die Kreislaufregulation beim Lagewechsel vom Liegen zum Stehen (Orthostase) ist ein wichtiges Thema der Kreislaufphysiologie, aber quantitative Angaben in Lehrbüchern zur Änderung der Kreislaufparameter sind uneinheitlich. Diese wurden an 20 Probanden während des Liegens und der passiven Orthostase auf einem Kipptisch (Kippwinkel 70°) nichtinvasiv gemessen.  In einer ersten Messreihe wurden Änderungen des Unterschenkelvolumens mit Dehnungsmessstreifen und die Herzfrequenz und der aus der Laufzeit der Pulswelle errechnete Blutdruck mit einem SOMNOtouch-Gerät ermittelt. Im Vergleich zum Liegen stiegen Herzfrequenz (+38%) und Beinvolumen (ca. +1%) während der Orthostase signifikant an (t-Tests, p<0,01) an, während systolischer, diastolischer und mittlerer Blutdruck um etwa 4% fielen (p<0,01). Dabei ließen sich drei typische zeitliche Verlaufsmuster der Herzfrequenz identifizieren. In einer zweiten Messreihe erfolgten dopplerechokardiografische Messungen der Schlagvolumina und des Herzzeitvolumens. Das Schlagvolumen war während des Stehens kleiner als im Liegen (-20%, p<0,01), was jedoch durch den gleichzeitigen Anstieg der Herzfrequenz um +31% kompensiert wurde. Daher änderte sich das Herzzeitvolumen während der Orthostase, anders als in Lehrbüchern angegeben, nicht wesentlich. Zusatzmessungen in Kopftieflage ergaben keine signifikanten Änderungen von Kreislaufparametern. Die Messmethoden sind für Versuche in Praktika der Physiologie prinzipiell geeignet.

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