Charakterisierung der Plasmide von Enterobakterien aus pflanzlichen Frischeprodukten und Übertragung von Antibiotikaresistenzplasmiden zwischen Bakterien auf pflanzlichen Lebensmitteln

Roh verzehrte pflanzliche Frischeprodukte sind wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Sie können allerdings Träger antibiotikaresistenter Bakterien sein, die durch den Verzehr vom Menschen aufgenommen werden. Besonders zu beachten sind dabei Bakterien mit konjugativen Antibiotikaresistenzplasmiden, die Resistenzgene zwischen Bakterien übertragen können. Um das Gefahrenpotenzial besser beurteilen zu können, wurden Plasmide von Enterobakterien von pflanzlichen Frischeprodukten charakterisiert. Die Weitergabe von konjugativen Resistenzplasmiden wurde mit dem Escherichia (E.) coli-Empfänger CV601 mittels Konjugationsexperimenten und exogener Plasmidisolierung von Sprossen ermittelt. Zusätzlich wurde der Einfluss von Nährstoffen und Temperatur auf die Plasmid-Transferraten ermittelt. Für die vollständige Darstellung der Plasmide wurden die MiSeq- und MinION-Sequenzierdaten mittels Unicycler kombiniert. Insgesamt waren in 17 der 22 Isolate 40 Plasmide vorhanden, die sich in ihrer Größe, Mobilität und Anzahl an Resistenzgenen unterschieden. IncF war der häufigste Replikontyp der großen Plasmide. Ein Klebsiella (K.) pneumoniae- und ein E. coli-Spender erzeugten erfolgreich Transkonjuganten. Temperatur und Nährstoffangebot hatten Einfluss auf die Transferrate zwischen dem K. pneumoniae-Spender und dem E. coli-Empfänger (höchste Transferraten: Salatagar, 37 °C). Auch auf Salat und Sprossen war Plasmidtransfer nachweisbar. Niedrige Temperaturen (10 °C) verringerten bzw. hemmten den Transfer. Tetracyclin-Resistenz vermittelnde IncFII- und IncFIB- Plasmide wurden von Sprossen exogen eingefangen. Die Ergebnisse zeigen, dass pflanzliche Frischeprodukte ein Vehikel für die Übertragung von Antibiotikaresistenzplasmiden auf den Menschen darstellen.

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