Einfluss der Immunsuppression auf die kognitive Leistungsfähigkeit nach Lebertransplantation

In dieser Studie wurde die kognitive Leistungsfähigkeit der Patienten in der Transplantationsambulanz des UKSH, Campus Kiel anhand des Zahlenverbindungstests miteinander verglichen. Der Zahlenverbindungstest prüft die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit. Die Patienten wurden in Abhängigkeit davon, ob sie bereits eine Lebertransplantation erhalten haben oder sich auf der Warteliste befanden, in Gruppen eingeteilt. Als Referenz dienten Patienten, die nach Leberlebendspende in der ambulanten Nachsorge befinden. Die Ergebnisse des Zahlenverbindungstestes zeigten eine verminderte kognitive Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Lebererkrankungen im Vergleich zu gesunden Patienten. Ferner zeigten Patienten, die mit Tacrolimus behandelt wurden eine schnellere Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit als Patienten, die mit Ciclosporin A behandelt wurden. Je höher die Wirkstoffkonzentration desto langsamer war die gemessene Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit. Innerhalb der Tacrolimus-Gruppen zeigten Patienten, die mit dem Präparat Advagraf behandelt wurden, einen Trend zu einer schnelleren Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit. Die geringere neurotoxische Wirkung von Advagraf kann eventuell auf niedrigeren Spitzen-Konzentrationen von Tacrolimus im Blut bei einmaliger Gabe einer retardierten Formulierung zurückgeführt werden.

Diese Arbeit zeigt die Wichtigkeit der Diagnose einer minimalen hepatischen Enzephalopathie und stellt heraus, dass zur Diagnosestellung spezifische Testverfahren nötig sind. Abschließend müssen in weiteren Studien größere Patientenkollektive untersucht werden mit der Frage einer Korrelation der neurologischen Defizite und der Lebensqualität in Verbindung mit unterschiedlichen Immunsuppressiva mit dem Ziel einer therapeutischen Qualitätsverbesserung für die Patienten.

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