Überprüfung der Effektivität des Gerinnungsalgorithmus bei herzchirurgischen Eingriffen im Rahmen des ,Point of Care‘.

Herzchirurgische Eingriffe sind aufgrund des eher komorbiden Patientenkollektivs und dem zeitgleichen Bestehen einer gerinnungshemmenden Medikation häufig mit höheren Blutverlusten verbunden, welche in der Gabe von Blut und Blutprodukten resultiert. Beides stellen unabhängige Risikofaktoren für eine erhöhte Morbidität und Mortalität dar. Somit ist es wichtig die Hämostase mithilfe von spezialisierten POC-Gerinnungsalgorithmen stetig zu optimieren. Da ein klinischer Nutzen dieser Bögen nach wie vor kontrovers diskutiert wird haben wir den Nutzen der an dem UKSH-Kiel eingeführten Hämotherapiebögen auf eine Reduktion von Blutungsereignissen, das Einsparen von Blutprodukten und das patientenspezifische Outcome genauer untersucht.

Unsere Ergebnisse zeigen eine numerische aber keine signifikante Reduktion von EKs in der POC-Gruppe im Vergleich zu der nicht-adhärenten-Gruppe. TK-Transfusionen unterschieden sich nur unter Einhaltung der Multiplate- Analyse signifikant zwischen beiden Gruppen, wobei die POC- Gruppe häufiger transfundiert wurde. Ebenso war eine signifikant häufigere Gabe von PPSB und Minirin zu beobachten. Unterschiede bzgl. der Blutverluste, sowie der Intensivliegedauer, Re- Thorakothomierate und der 30-Tage-Mortalität konnten nicht gefunden werden.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bereits erhebliche Vorteile einer solchen POC- Diagnostik, vor allem in multizentrischen Studien und Studien mit heterogenem Patientenkollektiv gefunden werden konnten. Der Trend für eine bestmögliche Patientenversorgung in Krankenhäusern geht hin zu Qualitätsstandards mit spezifischer Diagnostik, schnell verfügbaren Ergebnissen und einer therapeutischen Konsequenz für eine stetige Optimierung der Patientenversorgung. Daher ist es sinnvoll diese POC-Diagnostik beizubehalten und weiter zu entwickeln.

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