Gangparameter und Oberkörperstabilität von älteren Menschen und Parkinsonpatienten beim Überqueren von Hindernissen

Der physiologische Alterungsprozess und das diopathische Parkinsonsyndrom führen durch sensorische und muskuläre Defizite zu einem erhöhten Sturzrisiko. Viele dieser Stürze ereignen sich beim Überqueren von Hindernissen, welche häufig in schweren Verletzungen mit erhöhter Morbidität resultieren. Zur Reduktion der hohen Sturzrate ist eine genaue Untersuchung der Hindernisüberquerung wichtig. Es wurde daher das Gangverhalten und die Oberkörperstabilität von gesunden jungen Erwachsenen (JE), gesunden älteren Erwachsenen (AE) und Parkinsonpatienten (IPS) bei der Überquerung von Hindernissen mithilfe einer 3D Bewegungsanalyse verglichen. Gangparameter wurden durch Distanzen zwischen Füßen und Hindernis in vertikaler und horizontaler Ebene beurteilt, während die Messung von Winkeln zwischen Füßen, Hüfte und Brustkorb die Analyse der Oberkörperstabilität erlaubte. Die Gangparameter unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Kohorten. Die fehlende Zunahme der Schrittbreite kann bei AE und IPS-Patienten einen fehlenden Kompensationsmechanismus bedeuten und daher einen Risikofaktor darstellen. AE und IPS-Patienten tendierten zu einer Zunahme der Hindernisfreiheit, die durch eine vermehrte Sturzangst und unpräzise Bewegungen erklärbar ist und durch Verlängerung der instabilen Einzelstandphase die Gleichgewichtskontrolle beeinträchtigen kann. AE schwankten verglichen mit JE weniger mit dem Oberkörper, was dem vorsichtigen Gangverhalten älterer Menschen entspricht. IPS-Patienten tendierten zu vermehrten Oberkörperschwankungen, was als Folge der posturalen Instabilität gewertet werden kann. Es zeigte sich eine Korrelation zwischen positiver Sturzanamnese und Hindernisfreiheit beim IPS, was die Vermutung einer großen Hindernisfreiheit als Folge von Sturzangst und Risiko für Stürze unterstützt.

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