Vom »Common Sense« zu den »Alternative Facts« : Varianten des Antiintellektualismus im U.S.-amerikanischen Konservatismus nach 1945

Die Zeit nach 1945 in den Fokus nehmend erkundet der Beitrag die Metamorphosen des U.S.-Antiintellektualismus der letzten Jahrzehnte und identifiziert drei Typen des konservativen Antiintellektualismus: Erstens eine romantische und antirationalistische Geisteshaltung, einen Common-Sense-Antiintellektualismus, bei dem es im Kern um die Verteidigung von Intuition, Erfahrung, Bauchgefühl und Pragmatismus gegen abstraktes Theoretisieren geht. Zweitens eine Form des postmodernen Antiintellektualismus, bei dem abstraktes Wissen nicht per se abgelehnt, aber stets als relativ herabgestuft und behauptet wird, die eine Wahrheit gebe es überhaupt nicht. Drittens einen Antiintellektualismus, der als alternative Wissenschaft oder als Simulation von Wissenschaft daherkommt.

Focusing on the post-1945 period, the article examines the metamorphoses of U.S. anti-intellectualism in recent decades and identifies three types of conservative anti-intellectualism: First, a romantic and anti-rationalist attitude, a common-sense anti-intellectualism that defends intuition, experience, gut feeling, and pragmatism against abstract theorizing. Second, a form of postmodern anti-intellectualism in which abstract knowledge is not rejected per se, but is always downgraded as relative, claiming that there is no “one truth.” Third, an anti-intellectualism that appears as an alternative science or a simulation of science.

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