Der Einfluss des sensorischen Phänotyps auf Lebensqualität, Funktionalität und psychische Gesundheit bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen

Neuropathische Schmerzen beeinträchtigen in hohem Maße die Lebensqualität, das Wohlbefinden und die Funktionsfähigkeit. Studien zur Clusteranalyse haben gezeigt, dass die meisten Patienten mit neuropathischen Schmerzen einem von drei sensorischen Phänotypen zugeordnet werden können: sensorischer Verlust, mechanische Hyperalgesie und thermische Hyperalgesie. Diese Phänotypen, die die zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen widerspiegeln, könnten für das Patientenmanagement relevanter sein als die zugrundeliegende Diagnose oder die Schmerzintensität allein. Ziel dieser Studie war es daher, die Auswirkungen dieser sensorischen Phänotypen auf die psychische Gesundheit, Funktionalität und Lebensqualität zu untersuchen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der sensorische Phänotyp wichtig für die Auswirkungen des Schmerzes auf das emotionale Wohlbefinden und die tägliche Funktionalität bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen ist, scheint jedoch interessanterweise nicht mit der Schmerzintensität an sich assoziiert zu sein. Daher sollten nicht nur die Schmerzintensität, sondern auch die Lebensqualität, schmerzbezogene psychologische Faktoren und vor allem die tägliche Funktionalität als wertvolle Outcome-Parameter für die Bewertung des Schmerzmanagements berücksichtigt werden. Insbesondere bei Patienten mit negativen sensorischen Symptomen sollten die besonderen Herausforderungen im Schmerzmanagement hinsichtlich alltäglicher Funktionalität und Lebensqualität berücksichtigt werden.