Die Bedeutung der Interessenkongruenz im sekundären Bildungsbereich

Die Passung der beruflichen Interessen zu den umweltseitigen Tätigkeitsmöglichkeiten spielt theoriegemäß eine zentrale Rolle für das berufsbezogene Erleben und Verhalten. Insbesondere sollte sich die Interessenkongruenz auf die tätigkeitsbezogene Zufriedenheit, die berufliche Stabilität sowie die Leistung auswirken (Holland, 1997). Empirisch konnten insbesondere die Zusammenhänge mit der Zufriedenheit und mit der beruflichen Stabilität nachgewiesen werden, wobei sich die meisten Studien auf berufliche bzw. studienbezogene Kontexte beziehen. Für den Kontext des sekundären Bildungsbereiches hingegen, in dem berufliche Karrieren häufig eingeleitet werden, gibt es diesbezüglich bisher wenige Untersuchungen. Die vorliegende Dissertation verfolgte daher das Ziel, die Bedeutung der Interessenkongruenz nach Holland (1997) im Kontext der gymnasialen Oberstufe sowie im Kontext der beruflichen Erstausbildung im Rahmen von drei Teilstudien zu überprüfen. In Teilstudie 1 wurden die Rolle der Interessenkongruenz sowie die Rolle weiterer inhaltlicher Kongruenzdimensionen für die berufsbezogene Zufriedenheit und für die subjektiv eingeschätzte Leistung im Kontext der beruflichen Erstausbildung untersucht. Im Zentrum dieser Untersuchung stand zudem die Überprüfung verschiedener Ansätze der Kongruenzbestimmung (direkt vs. indirekt). Die zweite Teilstudie überprüfte unter Berücksichtigung zentraler Kovariaten (Big Five, kognitive Grundfähigkeit, Geschlecht) den von Holland (1997) postulierten Effekt der Interessenkongruenz auf die Zufriedenheit erstmals in einem schulischen Kontext (gymnasiale Oberstufe beruflicher Gymnasien). In der dritten Teilstudie wurde schließlich der Effekt der Interessenkongruenz sowie der Schulzufriedenheit auf die berufliche Stabilität bzw. auf berufsbezogene Wechselintentionen (Holland, 1997) untersucht.