Assoziation zwischen dem menschlichen Mikrobiom und Gebrechlichkeit

Das geriatrische Syndrom Gebrechlichkeit betrifft etwa ein Viertel der Personen über 75 Jahre. Da Gebrechlichkeit mit Stürzen, Neuaufnahmen in Krankenhäusern und einer erhöhten Mortalität einhergeht, ist das frühzeitige Erkennen von Personen mit (Prä-) Gebrechlichkeit und den zugrunde liegenden Ursachen von besonderer Bedeutung. Diese Arbeit hat untersucht, ob stationäre geriatrische Patient*innen mit Prä- Gebrechlichkeit sich hinsichtlich der Zusammensetzung der Darm- und Mundhöhlen- Mikrobiota von jenen mit Gebrechlichkeit unterscheiden.

Es konnten keine signifikanten Unterschiede in der Diversität der Darm- und Mundhöhlen-Mikrobiota zwischen Personen mit Prä- Gebrechlichkeit im Vergleich zu Personen mit Gebrechlichkeit erkannt werden. Bei der Betrachtung der Abundanz unterschiedlicher Taxa erwiesen sich unter anderem die Gattungen Intestinimonas und Anaerotruncus als signifikant unterschiedlich in den Stuhlproben der betrachteten Gruppen. Aus Speichelproben konnten keine statistisch signifikanten Erkenntnisse hinsichtlich der Abundanz gewonnen werden. Diese Arbeit liefert somit neue Aspekte zur Mikrobiomanalyse im Rahmen der medizinischen Forschung. Die gewonnenen Kenntnisse über Veränderungen im Mikrobiom, welche möglicherweise mit der Entwicklung von Gebrechlichkeit einhergehen, ermöglichen das Mikrobiom als Ansatz für Prävention und Therapie von Erkrankungen nutzen zu können.

Zudem liefert diese Arbeit relevante Aspekte zum Aufbau einer Biobank. 2017 wurde am UKSH, Campus Kiel, mit dem Aufbau einer Healthcare-embedded-Biobank begonnen. Die vorliegende Studie war die erste, welche nicht-genetisches Material eingespeist hat und somit entscheidend am Aufbau beteiligt war.

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