Vom »anomalen Kind« zum »Kind mit besonderen Bildungsbedürfnissen« : Zur Entwicklung von Bezeichnungen für Kinder mit Behinderungen im russischen Bildungswesen
In dem Beitrag werden aktuelle Entwicklungen bei Bezeichnungen für Kinder mit Behinderungen im russischen Bildungswesen untersucht. Auf der Grundlage von Texten zur inklusiven Bildung, die von Selbstvertretungsorganisationen oder Behörden veröffentlicht wurden, wird anhand ausgewählter Beispiele gezeigt, welche Benennungen sich im heutigen Sprachgebrauch beobachten lassen, wie diese strukturiert sind, wie sie sich in internationale Entwicklungen bei nichtdiskriminierenden Bezeichnungen für Angehörige von Minderheiten einfügen und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Ergebnisse früherer Studien festzustellen sind. Es wird deutlich, dass die Mehrwortbenennung »дети с особыми образовательными потребностями« als die gegenwärtig aktuelle Bezeichnung im Bildungswesen angesehen werden kann, daneben aber auch das etablierte Binomen »дети-инвалиды« sowie Wortfügungen wie »дети с ограниченными возможностями здоровья (ОВЗ)« eine wichtige Rolle spielen.
This article analyses current developments in terms for children with disabilities in the Russian education system. Based on texts on inclusive education published by self-advocacy organisations or authorities, selected examples are used to show which terms can be observed in current language use, how these are structured, how they fit into international developments in non-discriminatory terms for members of minorities and what similarities and differences can be identified with the results of earlier studies. It becomes clear that the multi-word term »дети с особыми образовательными потребностями« can be regarded as the current term in education, but that the established binomial »дети-инвалиды« and word combinations such as »дети с ограниченными возможностями здоровья (ОВЗ)« also play an important role.
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