Kleider machen Leute. Die Bekleidung der römischen Frau von den Anfängen bis zum Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christus

Der Beitrag untersucht die Bekleidung römischer Frauen von den Anfängen bis zum Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. Kleidung wird dabei als kulturelles Phänomen verstanden, das soziale Distinktionen sichtbar macht und historische Wandlungsprozesse spiegelt. Auf Basis literarischer Quellen und archäologischer Zeugnisse wird eine quellenkritische Rekonstruktion vorgenommen, die zeigt, wie Begriffe und Darstellungen zusammenzuführen sind, um ein verlässliches Bild zu gewinnen. Die Analyse verdeutlicht nicht nur die materielle Vielfalt der Kleidungsstücke – von Tunika, Mantel und stola über Accessoires bis hin zu Schuhwerk –, sondern auch deren soziale und symbolische Bedeutung, etwa als Statuszeichen für Matronen oder Prostituierte. Im Verlauf der römischen Geschichte wird ein Prozess der Internationalisierung sichtbar, geprägt von etruskischen Ursprüngen, griechischen Einflüssen und modischen Innovationen, der unter Augustus durch kulturpolitische Maßnahmen bewusst gesteuert, aber nur begrenzt wirksam war. Kleidung erweist sich so als Schlüssel zur Erforschung antiker Identitätskonstruktionen, sozialer Differenzierung und kultureller Dynamik.

This article explores women’s dress in Rome from the early period to the end of the 2nd century AD. Clothing is approached as a cultural phenomenon reflecting social distinctions and broader historical transformations. Drawing on literary sources and archaeological evidence, the study applies a critical source analysis to reconcile terminology with depictions in order to reconstruct a reliable picture. The findings reveal both the material diversity of garments—such as tunic, mantle, and stola, as well as accessories and footwear—and their social and symbolic functions, from markers of matronly status to signs associated with prostitutes. Over time, Roman women’s dress underwent a process of “internationalization,” shaped by Etruscan roots, Greek influences, and fashion trends, which Augustus sought to regulate through cultural policy but with limited practical effect. Dress thus emerges as a key to understanding identity, social differentiation, and cultural dynamics in Roman antiquity.

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