Retrospektive Auswertung der Diagnostik, der Therapie und des Outcomes von Patienten mit einem malignen Primärtumor der Nasenhaupt- und/oder Nasennebenhöhlen an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, im Zeitraum von Januar 2001 bis Juni 2017

Nasenhaupt-/Nasennebenhöhlenkarzinome sind selten und haben eine schlechte Prognose. Hauptrisikofaktoren sind die Exposition gegenüber Stäuben sowie chemischen Substanzen. Die Erstdiagnose erfolgt oft spät, meist in einem fortgeschrittenen Stadium. Plattenepithel-/Adenokarzinome sind die häufigsten Entitäten. Die Therapie stellt durch die anatomische Lage eine Herausforderung dar. Aufgrund der geringen Inzidenz, histologischen Vielfalt und schlechten Prognose mangelt es an umfangreichen klinischen Erfahrungen und gesicherte Therapiestandards konnten bislang nicht etabliert werden. Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über Diagnostik und Therapie der Patienten mit Nasenhaupt-/Nasennebenhöhlenkarzinomen zu geben, die von Januar 2001 bis Juni 2017 in der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, behandelt wurden. Ein weiteres Ziel war es, Faktoren zu ermitteln, die die Genese und das Überleben beeinflussen. Die Daten wurden tabellarisch erfasst und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Komorbidität bei Erstdiagnose älter sind und ein schlechteres Gesamtüberleben haben. Das progressionsfreie Überleben wird nicht beeinflusst. Ergebnisse einer vorangegangenen Studie zeigen, dass Komorbidität die Therapie nicht beeinflusst. Folglich scheint das Versterben von Patienten mit Komorbidität nicht primär auf einen Progress oder Einschränkungen der Therapie zurückzuführen zu sein und die Prognose durch vorhandene Komorbidität stärker beeinflusst zu werden als vom Tumor. Insgesamt tragen die Ergebnisse zu einem besseren Verständnis der Tumore bei. Weitere klinische Arbeiten sind notwendig, um das Verständnis weiter zu verbessern und einheitliche Therapiestandards zu etablieren, um die Prognose insgesamt zu verbessern.

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