Status der Erdbebenüberwachung für Schleswig-Holstein und Umgebung : Bericht zur Kooperation 2022

Das, im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Staatlichen Geologischen Dienst SH im Landesamt für Umwelt und dem Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Laufe der letzten Jahre entwickelte seismologische Stationsnetz in Schleswig-Holstein ist technisch konsolidiert und liefert eine sehr hohe Datenvollständigkeit. Im Jahr 2022 wurde die seismologische Station Birkenmoor als Bohrlochstation verstetigt.

In der Auswertung wurde ein weiterer Detektionsalgorithmus implementiert, welcher die Detektion seismischer Ereignisse in SH und den angrenzenden Gebieten deutlich verbessert. Es werden nun auch eine Vielzahl von seismischen Ereignisse mit Magnituden unter 2 in und um Schleswig-Holstein detektiert, welche fast ausschließlich anthropogenen Aktivitäten zuzuordnen sind. Anhand von Sprengversuchen kann die Genauigkeit der seismologischen Lokalisierung auf ca. 5 – 10 km im Bereich der Kieler Bucht quantifiziert werden.

Das im Winter 2021/22 betriebene untertägige seismologische Netz in der Segeberger Kalkberghöhle wurde durch ein aktives, vibrationsseismisches Experiment ergänzt. Dieses ermöglicht einen Richtwert für die seismischen Geschwindigkeiten im Bereich der Kalkberghöhle abzuleiten.

Auf Helgoland wurden in Folge eines bedeutsamen Felsabbruches am 29. April 2022 die Archivdaten gesichtet, welche das Potential der seismischen Überwachung von erosiven Prozessen an der Helgoländer Steilküste beleuchten.

The seismological station network in Schleswig-Holstein, developed over the past few years as part of the collaboration between the State Geological Service SH at the State Office for the Environment and the Institute of Geosciences at Christian Albrecht University in Kiel, has been technically consolidated and provides a very high level of data completeness. In 2022, the Birkenmoor seismological station was established as a borehole station.

In the sesimological evaluation, an additional detection algorithm was implemented, which significantly improves the detection of seismic events in Schleswig-Holstein and the neighbouring areas. A large number of seismic events with magnitudes below 2 are now also detected in and around Schleswig-Holstein, which can be attributed almost exclusively to anthropogenic activities. Based on blasting tests, the accuracy of seismological localisation can be quantified to approx. 5–10 km in the Kiel Bay area.

The underground seismological network operated in the Segeberg limestone cave in winter 2021/22 was supplemented by an active vibration seismic experiment. This allows to derive reference values for seismic velocities in the Kalkberg Cave area.

On Heligoland, following a significant rockfall on 29 April 2022, archive data was reviewed that highlights the potential of seismic monitoring of erosive processes on the Heligoland cliffs.

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