Erkrankungsschwere der akuten COVID-19-Erkrankung und des Post-COVID-Syndroms in Abhängigkeit vom Zigarettenkonsum
In dieser bevölkerungsbasierten Studie wurden Zusammenhänge zwischen Zigarettenrauchen, dem akuten Schweregrad von COVID-19 und dem Post-COVID-Syndrom (PCS) analysiert. Aktive Raucher (AR) zeigten unabhängig von der kumulativen Rauchbelastung die mildesten akuten Verläufe mit weniger Symptomen und seltenerer Hospitalisierung. Ehemalige Raucher mit ≥10 Packungsjahren (ER≥10PY) wiesen aufgrund höheren Alters und häufiger Komorbiditäten schwerere Akutverläufe auf. Unerwartet erkrankten Nieraucher (NR) schwerer als AR, trotz günstigerer demographischer und anamnestischer Profile. Dieser Befund dürfte nicht auf positive Effekte des Rauchens zurückzuführen sein, sondern auf Unterschiede in der Grundgesundheit oder Symptomwahrnehmung. Langfristig zeigten Personen mit ≥10PY, insbesondere ER≥10PY, höhere PCS-Ausprägungen, wahrscheinlich begünstigt durch Vorerkrankungen und schwerere Akutverläufe. NR und Gelegenheitsraucher (<10PY) unterschieden sich hierbei kaum. Trotz höherer PCS-Scores bei ≥10PY lagen diese im moderaten Bereich, ohne eindeutige Assoziation zwischen Rauchen und PCS in Korrelations- oder Regressionsanalysen. Rauchen war kein spezifischer Risikofaktor für ME/CFS oder Fatigue. Die Ergebnisse legen nahe, dass geringer Zigarettenkonsum die PCS-Ausprägung nicht maßgeblich beeinflusst, während rauchassoziierte Komorbiditäten und kardiovaskuläre Risikofaktoren das Risiko erhöhen. Die individuelle Suszeptibilität gegenüber rauchassoziierten Erkrankungen scheint bedeutsamer zu sein als die kumulative Rauchbelastung.
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