Bearbeitung der mitteleuropäischen Sphagna cuspidata im Hinblick auf moorstratigraphische Fragestellungen
In stratigraphischen Analysen von Torfprofilen wurden Torfmoose der Sektion Cuspidata bisher oft nicht oder nur unvollständig getrennt, weil schwer erhaltene Stammblätter zu selten vorkommen. Rezentes Material ist meist leichter bestimmbar. Bei subfossilen Resten, deren Habitus und Färbung verloren gehen, ist der Anteil der Stammblätter oft sehr gering, und deren Zersetzung ist durch die Anordnung am Stamm stärker als bei Astblättern. Daher ist bei stark zersetzten Torfen häufig die Bestimmung über Astblätter nötig. Die Aufteilung der Sphagnum-Arten bis zu den untergeordneten Einheiten beruhte bislang vor allem auf Astblattmerkmalen in geringem Umfang, dennoch war es denkbar, diesen Merkmalen systematischen Wert zuordnen zu können. Die Untersuchungen zielten darauf ab, die auch im Vertorfungszustand erkennbaren Eigenschaften der Astblätter zu prüfen und einen Artenschlüssel zu erstellen, der unabhängig von herkömmlichen Bestimmungshilfen ist und speziell für Großrestanalysen von Torfen genutzt werden kann. Ergänzend kann eine Bestätigung durch Begleitflora erfolgen, unter Berücksichtigung der Standortsbedingungen. Es wird davon ausgegangen, dass ökologische Ansprüche der Arten im betrachteten Zeitraum seit der letzten Eiszeit weitgehend unverändert geblieben sind. Soziologische Hinweise zur Begleitflora werden im Anschluss gegeben (außer Sphagnum jensenii, das hier nicht vorkommt) – primär für Moore des nordwestdeutschen Tieflandes. Die genannten Arten der Begleitflora sind grob nach Häufigkeit in typischen Sphagnum-Assoziationen geordnet; zusätzlich wurden Beobachtungen nordwestdeutscher Moore sowie Archivdaten von Klaus Müller (1965) und Klinger (1967) herangezogen.
In stratigraphic analyses of peat profiles, peat mosses of the Cuspidata section have often not been separated at all or only incompletely because stem leaves, which are difficult to preserve, occur too rarely. Recent material is usually easier to identify. In subfossil remains, whose habit and coloration are lost, the proportion of stem leaves is often very small, and their decomposition is more severe than that of branch leaves due to their arrangement on the stem. Therefore, in heavily decomposed peats, identification via branch leaves is often necessary. The division of Sphagnum species into subordinate units has so far been based primarily on branch leaf characteristics to a limited extent, but it was nevertheless conceivable that these characteristics could be assigned systematic value. The aim of the investigations was to examine the characteristics of branch leaves that are also recognizable in the peat state and to create a species key that is independent of conventional identification aids and can be used specifically for large-scale residue analyses of peat. This can be supplemented by confirmation based on accompanying flora, taking into account the site conditions. It is assumed that the ecological requirements of the species have remained largely unchanged since the last ice age. Sociological information on accompanying flora is provided below (except for Sphagnum jensenii, which does not occur here) – primarily for moors in the northwestern German lowlands. The species of accompanying flora mentioned are roughly classified according to their frequency in typical Sphagnum associations; observations of northwestern German moors and archive data from Klaus Müller (1965) and Klinger (1967) were also used.
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