Bildgebende und elektrophysiologische Diagnostik der Elektrodenlage von Cochlea-Implantaten

Die vorliegende Dissertation adressiert diagnostische Einschränkungen bei der Beurteilung der CI-Elektrodenlage, welche sich aus den röntgenologischen Untersuchungsmethoden und den Methoden zu deren Auswertung ergeben. Bei manueller Auswertung von Elektroden-Modiolus-Abständen (EMD) und der angulären Insertionstiefe (aDOI) fanden sich intra- und interindividuelle Abweichungen in einer Größenordnung, welche die technische Bildauflösung übertrafen und damit klinisch relevant sind. Für unerfahrene Untersucher*innen wurde ein strukturierter Trainingsansatz entwickelt, mit dem die Leistungsfähigkeit bei der Messung von EMD und aDOI auf das Niveau von erfahrenen Untersucher*innen angehoben werden kann.Mit den hierbei ermittelten Werten zur Reliabilität als Referenz, erfolgte als zweite Fragestellung ein Vergleich zwischen der manuellen Auswertung der Elektrodenlage und dem quasi-vollautomatischem Ansatz IGCIP. Dabei zeigte sich, dass durch IGCIP die Validität von EMD-Messungen erhöht werden kann. Allerdings liefert IGCIP nur für Artefakt-freie Aufnahmen zuverlässige Ergebnisse. In einer weiteren Untersuchung konnte gezeigt werden, dass Messungen von ECAP-Schwellen das Potenzial besitzen, Elektrodentranslokationen zwischen der Scala tympani und Scala vestibuli zu detektieren, und die Ankopplung dabei funktional unter Berücksichtigung aller Einflussfaktoren zu beschreiben. Zum jetzigen Zeitpunkt kann damit geschlussfolgert werden, dass eine vollständige Beurteilung der Elektrodenlage neben der anatomischen, bildgebenden Diagnostik auch auf das elektrophysiologische Methodeninventar zurückgreifen sollte, welches in den heutigen CI-Systemen bereits integriert ist.

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