Die Ansäuerung von Biogasgärresten : Ertragssteigerung von Mais und Weizen durch Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit
Bei der Ausbringung von Gülle entstehen Ammoniakemissionen. Schon lange ist bekannt, dass die Absenkung des pH-Wertes von Gülle eine wirksame Emissionsminderungsmaßnahme ist. Die Effekte der Ansäuerung auf den Gesamtnährstoffpool wurden bisher jedoch vernachlässigt. Bei Gärresten ist das Potential für die Emissionsminderung der Ansäuerung besonders groß, da es während der Vergärung zur Erhöhung des pH-Wertes und des Ammoniumanteils kommt. Dies sind beides wesentliche Faktoren auf das Emissionspotential. Die Schwerpunkte der Arbeit lagen bei den Effekten der Ansäuerung auf den Gesamtnährstoffpool im Gärrest sowie deren Düngewirkung auf Mais und Weizen. Während beim Mais der Fokus auf Phosphor (P) lag, stand beim Weizen das Mangan (Mn) im Mittelpunkt. Die Düngung mit angesäuerten Gärresten bewirkte eine Zunahme der Trockenmasse des Maises, bei gleichzeitiger Erhöhung der Mn- und Zink-Konzentrationen. Im Vergleich zu mineralisch gedüngtem Mais waren die Mn-Konzentrationen der Gärrestdüngungen ohne Säure reduziert. Im Feldversuch war neben dem GPS-Ertrag des Weizens in der niedrigen Düngungsstufe auch der Mn-Entzug signifikant gesteigert. Dieser Effekt konnte allerdings nur bei der Ernte 2017 in höheren Kornertrag dieser Düngestufe übertragen werden. Bei der Ernte 2018 war die Steigerung des Kornertrages infolge der Düngung mit angesäuertem Gärrest nicht signifikant. Der Mn-Entzug übers Korn war jedoch in beiden Jahren und allen Düngestufen bei der angesäuerten Düngung höher als bei den nicht angesäuerten Vergleichsdüngungen. Insgesamt kann aus den Ergebnissen abgeleitet werden, dass die Düngung mit angesäuerten Gärresten besonders beim Anbau von Kulturen mit hohem Mn-Bedarf und auf Standorten mit Mn-Mangel erstrebenswert ist.
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