Zusammenhang zwischen dem Multidimensional Prognostic Index und der körperlichen Leistungsfähigkeit und Mobilität in einer stationären geriatrischen Kohorte

Im Rahmen des demografischen Wandels gewinnt der Einsatz von Prognoseinstrumenten wie des Multidimensional Prognostic Index (MPI) an Bedeutung. Der MPI basiert auf einem umfassenden geriatrischen Assessment und dient der Einschätzung des Sterblichkeitsrisikos älterer Menschen. Körperliche Leistungsfähigkeit und Mobilität als Kern von Selbstständigkeit und Gesundheit fließen in den MPI nicht explizit als Variablen ein. Das Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob in einer stationären, geriatrischen Kohorte ein Zusammenhang zwischen MPI und objektiv überprüfbaren Parametern der körperlichen Leistungsfähigkeit und Mobilität besteht und ob der MPI diese eventuell sogar vorhersagen kann. Die Daten wurden im Rahmen der ComOn-Studie erhoben. Als Parameter der körperlichen Leistungsfähigkeit und Mobilität wurden sensorbasierte Schrittanzahl auf einer 20m-Strecke in normaler und schnellstmöglicher Gehgeschwindigkeit, Gesamtpunktzahl der Short Physical Performance Battery (SPPB) und maximale Handgreifkraft verwendet. In multiple lineare Regressionen flossen MPI, Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht als unabhängige und die vier o.g. Parameter der körperlichen Leistungsfähigkeit und Mobilität als abhängige Variablen ein. 107 Patient*innen (79±8 Jahre) wurden eingeschlossen. Die Gesamtmodelle für Schrittanzahl in möglichst schneller Gehgeschwindigkeit (p=0.03), SPPB-Gesamtpunktzahl (p=0.02) und maximale Handgreifkraft (p<0.001) waren signifikant. Das Gesamtmodell für Schrittanzahl in normaler Gehgeschwindigkeit war nicht signifikant. Als Regressor war der MPI für SPPB-Gesamtpunktzahl und maximale Handgreifkraft signifikant. Der MPI kann somit in einer geriatrischen Kohorte Aspekte von körperlicher Leistungsfähigkeit und Mobilität abbilden. Dies zeigt sich vor allem in der signifikanten Assoziation des MPI mit SPPB-Gesamtpunktzahl und maximaler Handgreifkraft.

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