Vegetationsmuster in Vorlandsalzwiesen in Abhängigkeit von Beweidung und abiotischen Standortfaktoren
Die Vorlandsalzwiesen an der schleswig-holsteinischen Festlandküste wurden jahrzehntelang intensiv mit Schafen beweidet, was zu einer sehr strukturarmen Vegetation führte. Typische Pflanzengesellschaften wie das Halimionetum portulacoidis oder das Artemisietum maritimae waren Ende der 1980er Jahre bereits gefährdet. Im Rahmen der Einrichtung des Nationalparks "Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer" wurden Alternativen zur herkömmlichen Nutzung gesucht. Während die Auswirkungen der Rinderbeweidung auf die Salzwiesenvegetation vielfach untersucht wurden, gibt es nur wenige Studien zur Schafbeweidung. Ein Projekt zur Untersuchung der Schafbeweidung in den Salzwiesen des Sönke-Nissen-Koog und des Friedrichskoog-Vorlandes wurde 1988 gestartet. Ziel war es, die Auswirkungen der Beweidung auf die Arten- und Strukturvielfalt zu erfassen und Empfehlungen für das Salzwiesenmanagement zu entwickeln. Dabei wurden vegetationskundliche, bodenkundliche und faunistische Daten über fünf Jahre gesammelt. Die Vegetationsentwicklung nach der Beweidung wurde in Bezug auf verschiedene Höhenlagen und abiotische Standortfaktoren wie Salinität und Bodenfeuchte untersucht. Es wurde festgestellt, dass bei wegfallender Beweidung die Bedeutung der abiotischen Bedingungen für die Vegetation zunimmt und die Konkurrenz zwischen Pflanzenarten stärker von deren physiologischer Anpassung an diese Faktoren abhängt. Eine wichtige Fragestellung war auch, wie sich die Vegetationszonierung nach der Beweidung verändert und welche Rolle die Begrüppung dabei spielt. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen der Schafbeweidung auf die Vegetation zu klären, die Entwicklung nach der Beweidung zu beobachten und den Einfluss von abiotischen Faktoren auf die Vegetationsstruktur und -entwicklung zu bestimmen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, Maßnahmen für den Schutz und das Management der Salzwiesen im Nationalpark zu entwickeln.
The salt marshes on the mainland coast of Schleswig-Holstein were intensively grazed by sheep for decades, resulting in very poor vegetation structure. Typical plant communities such as Halimionetum portulacoidis and Artemisietum maritimae were already endangered by the end of the 1980s. As part of the establishment of the Schleswig-Holstein Wadden Sea National Park, alternatives to conventional use were sought. While the effects of cattle grazing on salt marsh vegetation have been studied extensively, there are only a few studies on sheep grazing. A project to study sheep grazing in the salt marshes of Sönke-Nissen-Koog and Friedrichskoog-Vorland was launched in 1988. The aim was to record the effects of grazing on species and structural diversity and to develop recommendations for salt marsh management. Vegetation, soil, and fauna data were collected over a period of five years. Vegetation development after grazing was examined in relation to different altitudes and abiotic site factors such as salinity and soil moisture. It was found that when grazing ceases, the importance of abiotic conditions for vegetation increases and competition between plant species depends more on their physiological adaptation to these factors. Another important question was how vegetation zoning changes after grazing and what role vegetation cover plays in this process. The aim of the study was to clarify the effects of sheep grazing on vegetation, to observe developments after grazing, and to determine the influence of abiotic factors on vegetation structure and development. The results will contribute to the development of measures for the protection and management of salt marshes in the national park.
Preview
Rights
Use and reproduction:
No license. The provisions of the German Copyright Act (UrhG) apply.
Please note that individual components of the publication may be subject to other licensing or copyright conditions.
