Welche Geschichte? Wessen Geschichte? : Die amerikanischen Konföderierten-Denkmäler und der Kampf um das Erinnern

Nicht erst seit dem gewaltsamen Tod von George Floyd stehen Denkmäler, die im amerikanischen Süden an die Konföderation und ihre Persönlichkeiten erinnern, in der Kritik. Sie stünden für ein Festhalten an der white supremacy und verklärten die Geschichte der Südstaaten und ihres Krieges für die Sklaverei, daher sei eine Entfernung der Statuen und Monumente überfällig. Auf die Abbau-Forderungen entgegnen jedoch Verteidiger der Denkmäler, dass damit ein Auslöschen von Geschichte einhergehen würde. Der Artikel blickt ausgehend von diesem Konflikt auf die Geschichte der umstrittenen Statuen und fragt nach den Entstehungsbedingungen und zugrundeliegenden Intentionen. So stammen die Denkmäler hauptsächlich aus der Zeit um die Jahrhundertwende, einer Zeit, in der im Süden die Rassentrennung und systematische Diskriminierung von Afroamerikanern durchgesetzt, und die auf white supremacy basierende soziale Ordnung zementiert wurde. Als Symbole des Sieges über Besatzung und Emanzipationsbestrebungen des Nordens sollten sie die weiße Bevölkerung hinter sich versammeln und deutlich machen, dass der selbstbestimmte Süden untrennbar mit der Idee der Rassenhierarchie verbunden blieb und in die Zukunft ging. Die Statuen sind also, anders als von ihren Verteidigern behauptet, weniger Ausdruck südstaatlicher Kultur und gemeinsamer amerikanischer Geschichte, als vielmehr die visuelle Formulierung des Herrschaftsanspruchs der Weißen und der Exklusion der Afroamerikaner.

Not just since the violent death of George Floyd have monuments in the American South commemorating the Confederacy and its leaders come under criticism. They stand for adherence to white supremacy and glorify the history of the Southern states and their war for slavery, and therefore the removal of the statues and monuments is overdue, claim the opponents. In response to the demands for removal, however, defenders of the monuments counter that this would be erasing history. Based on this conflict, the article looks at the history of the controversial statues and asks about the conditions of their creation and underlying intentions. Thus, the monuments date primarily from the turn of the century, a time when racial segregation and systematic discrimination against African Americans was enforced in the South, and the social order based on white supremacy was cemented. As symbols of victory over Northern occupation and emancipation efforts, they were meant to rally the white population behind them and make clear that the self-determined South remained inextricably linked to the idea of racial hierarchy. Thus, contrary to what their defenders claim, the statues are not so much an expression of Southern culture and shared American history as they are a visual formulation of white claims to dominance and the exclusion of African Americans.

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