Status der Erdbebenüberwachung für Schleswig-Holstein und Umgebung – erste Ergebnisse des seismischen Netzes bei Bad Segeberg : Bericht zur Kooperation 2018
Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Geologischen Dienst SH im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und dem Institut für Geowissenschaften der Christian-Albrechts-Universi tät zu Kiel wurden im Jahr 2018 zwei neue Bohrlochstationen und zwei Oberflächenstationen erweitert. Für die Überwachung überregionaler Seismizität wurde ein regionaler Erdbeben-Katalog von Behörden der benachbarten (Bundes-)Länder zusammengetragen und die Wellenausbreitung von tektonischen und Sprengungsereignissen in regionaler Entfernung phänomenologisch analysiert. Dies wird die Klassifizierung von zukünftigen seismischen Ereignissen deutlich erleichtern. Für die Auswertung der Daten des Bad Segeberg Netzes wurde erstmalig in Schleswig-Holstein ein eigener Detektionsalgorithmus etabliert. Neben bisher unbekannten Sprengungen in der Eckernförder Bucht konnten auch schwarmartige Perioden seismischer Aktivität im Umfeld des Segeberger Kalkbergs nachgewiesen werden. Es wurden erste Schritte unternommen, um ein Echtzeit-Monitoring System zur Erfassung lokaler Seismizität in Schleswig-Holstein und Umgebung aufzusetzen. In den Bodenbewegungsuntersuchungen wurden Daten verschiedener Methoden und über unterschiedliche Zeiträume hinweg hinsichtlich möglicher Bodenbewegungsgeschwindigkeiten untersucht. Neben großräumigen vertikalen Bewegungen deuten sich starke Bodenbewegungen und Bodenbewegungsgradienten um den Kalkberg in Bad Segeberg an. Diese Beobachtungen werden durch historische und aktuelle PS-InSAR Zeitreihen unterstützt und quantifizieren eine langzeitlich aktive, stark lokale Bodenbewegung, die mit der Salzstockhochlage in Verbindung zu bringen ist.
As part of the collaboration between the Geological Service SH at the State Office for Agriculture, Environment and Rural Areas and the Institute of Geosciences at Christian Albrecht University in Kiel, two new borehole stations and two surface stations were expanded in 2018. For the monitoring of supraregional seismicity, a regional earthquake catalogue was compiled by authorities in neighbouring (federal) states and the wave propagation of tectonic and blasting events at regional distances was analysed phenomenologically. This will greatly facilitate the classification of future seismic events. For the first time in Schleswig-Holstein, a dedicated detection algorithm was established for evaluating data from the Bad Segeberg network. In addition to previously unknown blasting events in Eckernförde Bay, swarm-like periods of seismic activity were also detected in the vicinity of the Segeberg limestone hill. Initial steps have been taken to set up a real-time monitoring system to record local seismicity in Schleswig-Holstein and the surrounding area. In the ground motion investigations, data from various methods and over different time periods were examined with regard to possible ground motion velocities. In addition to large-scale vertical movements, there are indications of strong ground movements and gradients around the limestone mountain in Bad Segeberg. These observations are supported by historical and current PS-InSAR time series and quantify long-term active, strongly local ground movement that can be linked to the salt dome elevation.
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