Status der Erdbebenüberwachung für Mecklenburg-Vorpommern und Umgebung : Bericht zur Kooperation 2020

In Mecklenburg-Vorpommern (MV) und dem südwestlichen Ostseeraum sind spürbare und auch schadensbringende Erdbeben historisch bekannt und seit den 1970er Jahren in Deutschland auch instrumentell dokumentiert. Aufgrund der Suche nach Endlagern für radioaktive Stoffe und die zunehmende Nutzung des Untergrundes gewinnt die landesweite seismische Überwachung an Bedeutung.

 

Der Geologische Dienst (GD) MV ist die Fachbehörde im Land, die relevante seismische Ereignisse erfasst und bewertet. Geologische Störungssysteme sind zwar in MV flächendeckend bekannt, deren potenzielle tektonisch Aktivität kann aber nur durch mikroseismische Überwachung eingeschätzt werden. Diese ist mit der aktuell geringen Anzahl permanenter seismologischer Stationen in MV nicht hinreichend möglich.

 

Seit dem Sommer 2020 arbeiten der GD und das Institut für Geowissenschaften (IfG) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in einer Kooperation an einer grundsätzlichen Verbesserung der seismologischen Überwachung von MV. Das seismologische Stationsnetz in Mecklenburg-Vorpommern umfasst aktuell nur drei Permanentstationen, wird aber bereits im Jahr 2021 um vier weitere permanente Seismometer erweitert werden.

 

Neben dem Ausbau der Infrastruktur ist die Erfassung und Auswertung der seismologischen Daten das zweite wesentliche Element der Kooperation. Hierzu betreibt das IfG ein Echtzeit-Monitoring System zur Erdbebenüberwachung. Dieses bildet das Rückgrat der kontinuierlichen seismischen Überwachung, erfordert aber speziell zur Detektion von schwachen Ereignissen, eine zusätzliche manuelle Auswertung. Für das Jahr 2020 wurden erstmalig lokale seismische Ereignisse in MV ausgewertet und ein lokaler Erdbebenkatalog erstellt.

In Mecklenburg-Western Pomerania (MV) and the southwestern Baltic Sea region, noticeable and damaging earthquakes have been historically documented and, since the 1970s, also instrumentally recorded in Germany. Due to the search for final storage sites for radioactive materials and the increasing use of the subsurface, statewide seismic monitoring is becoming increasingly important.

The Geological Service (GD) MV is the specialist authority in the state that records and evaluates relevant seismic events. Although geological fault systems are known to exist throughout MV, their potential tectonic activity can only be assessed through microseismic monitoring. This is not sufficiently possible with the current low number of permanent seismological stations in MV.

Since the summer of 2020, the GD and the Institute of Geosciences (IfG) at Kiel University have been working together to fundamentally improve seismological monitoring in MV. The seismological station network in Mecklenburg-Western Pomerania currently comprises only three permanent stations, but will be expanded by four additional permanent seismometers already in 2021.

In addition to expanding the infrastructure, the collection and evaluation of seismological data is the second key element of the cooperation. To this end, the IfG operates a real-time monitoring system for earthquake surveillance. This forms the backbone of continuous seismic monitoring, but requires additional manual evaluation, especially for the detection of weak events. For the first time in 2020, local seismic events in MV were evaluated and a local earthquake catalogue was created.

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