Status der Erdbebenüberwachung für Mecklenburg-Vorpommern : Bericht zur Kooperation 2021
Die Erfassung und Bewertung seismischer Ereignisse im Rahmen der Beurteilung von Geogefahren fällt auf Landesebene dem Geologischen Dienst Mecklenburg-Vorpommern (MV) als zuständiger Fachbehörde zu. Um die seismologische Überwachung in M-V grundsätzlich zu verbessern, wurde im Sommer 2020 eine Kooperation zwischen dem Geologischen Dienst MV und dem Institut für Geowissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel geschlossen. Aufbauend auf den Vorarbeiten in 2020 konnte in 2021 das seismologische Stationsnetz dauerhaft um zwei weitere seismologische Stationen erweitert werden. Das Datenakquisitions- und -auswertesystem hat sich konsolidiert, durch einen bilateralen Datenaustausch mit dem dänischen geologischen Dienst können mehr Stationen aus Dänemark verwendet werden. Anhand eines Beispiels wird die routinemäßige manuelle Auswertung vorgestellt, da diese zur vollständigen Erfassung schwacher Ereignisse unersetzbar bleibt. Nur mit einem hinreichend dichten Stationsnetz können schwache seismische Ereignisse landesweit zuverlässig detektiert und ausgewertet werden. Anhand von Sprengungen der dänischen Marine in der nördlichen Kieler Bucht konnte für diese Region eine Genauigkeit der seismologischen Lokalisierung auf ca. 5 – 10 km im marinen Bereich quantifiziert werden. Bei der Charakterisierung von Seismizität spielt die Beschreibung des Spannungszustands der Erdkruste eine wichtige Rolle. Für Norddeutschland ist das großräumige Spannungsfeld konsistent abbildbar, allerdings ist die Datengrundlage in MV variabel. Der Ausbau der seismologischen Infrastruktur bildet die Grundlage dafür, die Datenlage durch Beobachtung zukünftiger Ereignisse zu verbessern.
The recording and evaluation of seismic events as part of the assessment of geological hazards is the responsibility of the Geological Service of Mecklenburg-Western Pomerania (MV) as the competent authority at the state level. In order to fundamentally improve seismological monitoring in M-V, a cooperation agreement was concluded in summer 2020 between the Geological Service MV and the Institute of Geosciences at Christian Albrecht University in Kiel. Building on the preliminary work carried out in 2020, the seismological station network was permanently expanded by two additional seismological stations in 2021. The data acquisition and evaluation system has been consolidated, and bilateral data exchange with the Danish Geological Survey means that more stations from Denmark can be used. Routine manual evaluation is presented using an example, as this remains irreplaceable for the complete recording of weak events. Only with a sufficiently dense station network can weak seismic events be reliably detected and evaluated nationwide. Based on blasting by the Danish Navy in the northern Kiel Bay, the accuracy of seismological localisation in this region could be quantified at approx. 5–10 km in the marine area. The description of the stress state of the Earth's crust plays an important role in characterising seismicity. For northern Germany, the large-scale stress field can be consistently mapped, but the data basis in Schleswig-Holstein is variable. The expansion of the seismological infrastructure forms the basis for improving the data situation by observing future events.
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